Freitag, 13. Juli 2007

Wie gläubig ist Allgäu?

Wir sind J. Ratzinger. Man könnte es mindestens denken, wenn man die heftigen Diskussionen nach noch einer weiteren bescheuerten Aussage des Oberhauptes der katholischen Kirche.
Es ist unglaublig, dass sich immer noch so viele so es so wichtig nehmen, was der alte Mann da aus sich ausspuckt.

Diesmal meinte er, dass die katholische Kirche die einzige wahre Religion ist, was natürlich viele Gläubige anderer Konfessionen verärgert hat. Im Norden Deutschlands hat sich niemand dafür geschert - "ja, lass uns mal den alten Mann labbern, was er will.". Aber im Süden ist es natürlich anders. Der Papst hat schon zuvor für Aufsehen gesorgt, als er die Rückkehr der lateinischen Sprache in die Liturgie angekündigt hat. Ja, wir wollen alle zurück ins Mittelalter! Oder wollen wir doch die "Wiederentdeckung des Wesentlichen", wie er das meint? Ja, wenn man nix versteht, was da gerade während der Liturgie geblabbert wird, entdeckt man das Wesentliche.
Irgendwie macht das aber Sinn - wenn Menschen etwas nicht verstehen, ist es einfacher, sie zu kontrolieren. Die Kirche hat viel von ihrer Mystik verloren, weil die Menschen viel ausgebildeter und rationaler geworden sind. Wenn sie jetzt wieder nichts von der Liturgie verstehen werden, können sie wieder glauben, dass da wahre Wunder passieren.

Oder will der Papst vielleicht doch nur einige Skandale auslösen, damit er seine Popularität und Bekanntheit steigert? Vielleicht will er eine Art Paris Hilton der Kirche sein? Ohne Kontroverse könnten die Menschen ihn bald vergessen. Der sitzt da irgendwo, auf seinem Thron, und redet jeden Tag über das gleiche. Sein Vorgänger war viel medialer. Ratzinger ist viel kühler, steifer und reaktionsloser.
Wie soll dann der arme Josef mit Hilton, Madonna, Brangelina und co. mithalten? Da ist ihm sogar Angela Merkel bei weitem überlegen. Irgendwie muss er dann für den Gesprächsstoff sorgen, oder?
Wenigstens in Allgäu hat er es jetzt geschafft.

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